Ein Überblick
Unser Ernährungssystem in der StadtRegion Stuttgart hat viele Akteure und Themenkomplexe. Auch wenn Supermärkte und nationale Cateringunternehmen das Geschehen dominieren: lokal und regional sollen die Ketten vom Anbau über die Verarbeitung bis zum Handel und Konsum entwickelt und gestärkt werden. Bildung und Information zu den Vorzügen regionaler Lebensmittel sind dabei ein wichtiges Thema, das in allen Bereichen nötig ist. Der Ernährungsrat StadtRegion Stuttgart wird zur Plattform für Information, Austausch und für neue Projekte.
Dazu werden Interessierte, Profis und Initiativen aus den verschieden Bereichen mit ihrem Blick auf die regionale Lebensmittelkette eingeladen, Chancen und Wege für ein stärkeres regionales Ernährungssystem zu diskutieren und zu entwickeln.
Für die Akteure entlang der langen und breiten Lebensmittelkette vor Ort – von der Gärtnerei über alternative Projekte, von Schulküchen und den Bio-Großhandel bis hin zu großen Gastronomiebetrieben: In diesen Bereichen kann die Entwicklung zu mehr klimafreundlichen, ökologischen und regionalen Lebensmitteln diskutiert und in konkreten Projekten umgesetzt werden. Besonders wichtig geworden ist der Beitrag zum Klimaschutz. Durch den Anbau vor Ort und durch den Konsum von klimafreundlichen, regionalen Produkten.
Die im Folgenden dargestellte Themenvielfalt über das ganze Ernährungssystem hinweg haben wir in unserer weiteren Arbeit geschärft und in sechs Handlungsbereiche, die für Stuttgart und die Region besonders relevant sind, zusammengefasst. Schauen Sie gerne auch dort vorbei!
Startet Euer Projekt
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Anbau & Direktvermarktung
Kleine Landwirtschafts- und Gärtnereibetriebe in der Region sollen gestärkt werden, um den Bürgerinnen und Bürgern mehr Gelegenheiten zum Kauf von regional- und ökologisch erzeugten Lebensmitteln zu geben – und um die Landwirtschaft und das Gärtnern für die Stadtmenschen erfahrbar zu machen. Alternative “Food Systeme” – von Mietgärten über die Solidarische Landwirtschaft und andere Urban Gardening Projekte sollen an Bedeutung und an Bekanntheit gewinnen.
Essbare Stadt
„Virtuell können wir nicht Gärtnern“ – Andreas Zeger vom Urban Gardening Projekt Chloroplast e.V. bringt es auf den Punkt: Es gilt, Flächen zur den stadtnahen Anbau von Gemüse zu schaffen und vor dem Flächenfraß der grauen Infrastruktur zu schützen.
Lebensmittelpunkte
Schon jetzt bieten Projekt wie der Stadtacker bei den Wagenhallen, die Chloroplastenoder das Inselgrün am Neckar den Stadtmenschen Gelegenheit für konsumfreie Begegnungen, gemeinsames Gärtnern und um gemeinsam Esskultur zu erleben. Neue„Lebensmittelpunkte“ können in Zukunft auch ein Ort sein, um kostengünstigregionale Lebensmittel einzukaufen und um Verbündete zu treffen.
Schulessen & Bildung
Die Essgewohnheiten von Kindern werden in der Kita und in der Schule stark geprägt. Deshalb sollen das Angebot von frischer Kost aus der Region und die gesunde Zubereitung gestärkt werden. Hier gibt es eine ganze Reihe von Beratungsangeboten der Kommunen, die nun stärker in Verbindung zu Bezugsmöglichkeiten und praktischen Lösungen für mehr Regio und Bio in der Schul- und Kitaverpflegung gebracht werden sollen. Information, Vernetzung und Logistik spielen hier eine wichtige Rolle.
Transport, Logistik
Was braucht es für Gastronomie und Lebensmittelhandwerk vor Ort, damit der Anteil regionaler, handwerklich verarbeiteter Lebensmittel größer wird? Eine Steigerung des Anbaus, Knotenpunkte für Information und Handel, sowie Infrastruktur für die Verarbeitung. Lokale und regionale Lösungen für klimafreundliche Logistik und Transport sollen gemeinsam entwickelt und genutzt werden.
Catering & Gastronomie
Gemeinschaftsverpflegung, auch die Bewirtung bei Festen und Firmenevents, bieten Berührungsmöglichkeiten mit regional und nachhaltig erzeugten Lebensmitteln. Der Kostendruck beim Wareneinkauf ist hoch, die verfügbaren Gebindegrößen und die punktgenaue Lieferfähigkeit von regionale und ökologisch erzeugten Produkten ist oft noch schwierig.
Klimaschutz
Essen macht Klima. Unsere Ernährungsweise ist neben Verkehr und Energie eine der größten CO2-Emittenten, global aber auch lokal. Ganz nüchtern betrachtet kann man für unser Konsumverhalten diese Rechnung aufmachen: Grob gesagt tragen die Landnutzung, die Herstellung und der Transport von Lebensmitteln zu ca. 30 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase bei. Es gibt klimafreundliche Ernährungsweisen, die für hohe Einsparungen an Klimagasen sorgen. Wer seinen Fleischkonsum halbiert, sich möglicherweise sogar vegetarisch oder gar vegan ernährt, kann die Klimawirkung auf bis zu ein Viertel reduzieren.
Bodenschutz
In und um die Metropole Stuttgart herum gibt es eine starke Konkurrenz um die Flächennutzung. In Europa haben nur die Regionen Süd-Holland und Ile-de-France/ Paris eine höhere Bevölkerungsdichte. Auch wenn die Landwirte stolz sein können auf große Flächen mit sehr fruchtbaren Lösslehm-Böden: Die „graue Infrastruktur“ – Straßen, Siedlung und Industrie fressen mehr und Flächen. Zudem werden weite Teile der fruchtbaren Böden in Stuttgart und seinem Umland für intensive Ackerkulturen genutzt, wie Weizen, Mais und Zuckerrüben. Diese Feldfrüchte werden auf dem Weltmarkt gehandelt. Bei Gemüse für den lokalen Konsum gibt es ein großes Potential: Bislang liegt der Selbstversorgungsgrad in der Region Stuttgart–Ludwigsburg bei nur 12 Prozent.
Stadt-/Landschaftsplanung & Quartiersentwicklung
Die Selbstversorgung der Stadt und der Region mit Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchten sollte künftig verstärkt mitgedacht werden bei der künftigen Entwicklung von Wohnquartieren und Industriegebieten. Grünzüge zwischen den Siedlungsbereichen können – wie früher bei der Nutzung als Allmende – zum Anbau von Lebensmitteln dienen. Moderne Urban Farming Projekte können die Verbindung zur Landwirtschaft im Quartier schaffen und zu einem guten sozialen Miteinander beitragen.